Die Entdeckung der Kartoffel für Preußen und damit für das Land ihrer
künftigen höchsten Ausbreitung lässt sich genau nachweisen: Am 1.
Februar 1649 erteilte der Große Kurfürst seinem Hofgärtner Michael
schriftlich den Befehl, 80 Gulden an einen holländischen Gärtner für
etliche "bulbische Gewächse", nämlich für Kartoffel- und Zwiebelknollen,
zu zahlen.
Die Kartoffel war damals ja schon in vielen Ländern bekannt;
die Niederländer hatten aber wohl bei ihrem planmäßigen Anbau und ihrer
Weiterzüchtung den größten Erfolg erzielt. In dem Jahr, in dem der
Dreißigjährige Krieg endete, schickte ein Holländer das segensreiche
Saatgut nach Berlin und im Frühling des ersten Friedensjahres wuchsen
die ersten Kartoffeln in Preußen, im Berliner Lustgarten, damals noch
ein richtiger Zier- und Küchengarten, über den schon wenige Jahrzehnte
später der Paradeschritt preußischer Bataillone dröhnen sollte.